Das »Stöckli« vom Ettershof
Unsere Aufgabe war es ein Auszugshaus, in manchen Regionen der Schweiz auch »Stöckli« genannt, zu entwerfen. Dieses steht den Altbauern als Alterssitz zu, wenn der Hof mit all seinem Schaffen an die nächste Generation übergeben wird. Nicht selbstverständlich war es, zu verstehen, dass die Menschen, die über Jahrzehnte auf dem Hof gewohnt und den Lebensunterhalt der Familie erwirtschafteten, zwar nach wie vor Teil der Gemeinschaft waren, sich jedoch die Art und Weise Ihres Lebens im Ruhestand verändert. So verortet sich das neue Haus südlich des Gehöfts, gerade so weit entfernt, um noch Teil der Gemeinschaft zu sein, aber nicht Teil des täglichen Lebens sein zu müssen. Es spannt sich als langer Baukörper in Längsrichtung der Aareebene zwischen den dort typischen Bergketten auf. Im Gegensatz zum alten Bauernhaus öffnet sich der Neubau stark in die Landschaft. Die auf den Längsseiten durch Stützenreihen getragenen Lauben bilden dabei zum einen den wichtigen Raum zwischen Landschaft und Innenraum und zum anderen schaffen sie mit den kräftigen Schildern Richtung Süden und Norden einen kraftvollen Ausdruck und eine unaufgeregte Präsenz. Die außergewöhnlichen Holzkonstruktionen, die detaillierte Ausführung, die Materialisierung bis hin zur Möbelmalerei entstanden durch ein langes gemeinsames Suchen, Experimentieren, Entwerfen und Ausprobieren.
»das Dorf im Dorf«
Das Haus Erler entsprach einer Bauaufgabe, die wohl immer noch als eine der typischsten, sowie profansten Aufgaben für Architekten verstanden werden kann. Die schlichte Erstellung eines Familienhauses mit Nebengebäude inmitten eines Dorfes. Fasziniert von Dorfstrukturen, die ihrem Maßstab entsprechend eine interessante Ausbildung von Gemeinschaft und Öffentlichkeit aufweisen, wurden Dorfplätze, Hoftypologien von Bauernhäusern dieser Region, Wegräume in die Landschaft und die scheinbar zufällige Komposition von Nachbarschaften zur entwerferischen Motivation.
Der Entwurf versteht sich somit nicht als ein Gebäude, sondern als ein Ensemble aus räumlichen Situationen. Diese Situationen sind vielseitig lesbar und erzeugen Qualitäten, die sich den Bewohnern, wie auch den Passanten erschließen. Der Carport wird zum überdachten Eingangsraum an der Straße und bildet den Auftakt für den Zugang in das Wohnhaus. Der von den Einzelbauten umschlossene Platz wird zum Hofraum und Zentrum des Familienlebens. Hier werden Feste gefeiert, die Pflanztröge mit Brunnenwasser versorgt und die Landschaft genossen, in die sich der Hofraum auf einer Seite hin öffnet. Wiederum kann man den Hof auch als Platz verstehen, auf dem die einzelnen Gebäude zum Stehen kommen und eine Nachbarschaft miteinander eingehen. Dieses Gegenüber spiegelt sich auch in der Ausgestaltung der Fassaden wieder. Zum einen sind die Fassaden am Platz überhöht und zum anderen über ihr Relief und einer Vielzahl von Ornamenten als Platzfassaden wirksam.
Die Grundrisse sind einfach, versuchen aber über die präzise Ordnung die räumlichen Qualitäten des Hofes und ihre Nachbarschaft auch innenräumlich erlebbar zu machen. Der Hauptraum des Wohnhauses orientiert sich dabei ebenfalls auf den zentralen Platz und findet im kleinen Werkstattgebäude sein räumliches Gegenüber. Die kräftigen Pfeiler der Fassade verdeutlichen den markanten Übergang vom Innen zum Außenraum.
»Zusammenleben«
Würde man ein Zusammengehörigkeitsgefühl räumlich architektonisch verwirklichen wollen, wäre das ein wohl törichtes Unterfangen. Dennoch haben wir es versucht. Ein kleiner Neubau ersetzt dabei vorhandene Anbauten und wird zum eigenständigen Kleinod im Garten der Familie. Beschränkt auf nur einen Raum findet das Familienleben ein neues Zentrum. Hier wird gekocht, gegessen, gefeiert, gespielt, am Fenster gelesen und am Feuer gesessen. Die Fenster sorgen für unterschiedliche Lichtstimmung, je nach Tageszeit und machen den Garten mit all seiner Schönheit präsent. Ein Raum mit vielen Orten möchte man meinen und ist überrascht, wie man für sich sein kann und doch Teil des Raumes und des Familienlebens bleibt.
Brüderkirchhof
Begegnungsort,
Altenburg, ongoing
Meier Unger Architekten PartG mbB
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04109 Leipzig
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Gastkritik/Vorträge
22.05.2024
Mittwochsreihe: Vortrag
Adbk München
24.04.2024
Vortrag
Heilbronner Architektur Gespräche
18.01.2024
footprints: Vortragsreihe
Fritz Schumacher Gesellschaft, Hamburg
19.07.2023
Gastkritik UdK Berlin
Studio SUMMACUMFEMMER
18.07.2023
Gastkritik + Vortrag TU München
Studio Krucker Bates
31.05.2023
Positionen: Vortragsreihe
HTWK Leipzig
20.12.22
Gastkritik Mendrisio AAM
Studio Olgiati
16.11.22
Bauhütte Vortragsreihe
FH Würzburg
16.09.22
«construcive disobedience»
26.07.2022
Gastkritik Leibniz Universität Hannover,
Studio Kempe Thill
05.07.2022
Vortragsreihe «Architektur im Licht der Zwanziger»
Bauwelt
23.06.2022
Gastkritik TU Dresden,
Studio Bernd Schmutz
11.05.2022
Wohnpositionen Vortragsreihe 22
HS Mainz
05.05.2022
JUNG Architekturgespräche
27.01.2022
Architekturpositionen «Empathie und Konstruktion»
TU Braunschweig
16.02.2022
Gastkritik TU Darmstadt
Studio Johannes Ernst
25.01.2022
Gastkritik TU Graz
Studio SUMMACUMFEMMER
29.07.2021
Gastkritik TU Dresden
Studio Job Floris
05.07.2021
Vortrag für F / A
Life of The Others Talks
24.06.2021
Gastkritik TU Dresden
Studio Job Floris
25.05.2021
Vortrag in der Reihen «young quality»
Hochschule München, Professur Karin Schmid
21.05.2021
Vortrag in der Reihen «Stadt und Wohnen»
KIT, Professur Christian Interbitzin
29.04.2021
Vortrag zum Preis «BDA max40»
BDA München
27.04.2021
Vortrag in der Reihen «Halle A Lectures»
OTH Regensburg
13.03.2021
Gastkritik ETH
Professur Christ&Gantenbein
12.02.2021
Gastkritik Bauhaus Universität Weimar,
Professur Verena von Beckerath
02.02.2021
Gastkritik Bauhaus Universität Weimar,
Gastprofessur Helga Blocksdorf
09.12.2020
Gastkritik Leibniz Universität Hannover,
Gastprofessur Bernd Schmutz,
02.12.2020
Vortrag in der Reihe «Studio Garkau – Lecture Series»
Gastprofessur Bernd Schmutz, Leibniz Universität Hannover
10.06.2020
Gastkritik TU München, Studio SUMMACUMFEMMER
09.08.2019
Gastkritik TU Dresden, Studio Conen Sigl
24.01.2019
Gastkritik Uni Kassel, Studio Almannai Fischer
Publikationen
Professionalism, Jovi’s Verlag 2023
Beitrag «Thinking — Doing — Making», S. 106-113
Anne Femmer, Alex Lehnerer, Florian Summa (Hg.):
AIT, 10/2022
Open Lab
Baunetz Woche, #589
Shortlist 2022, SÄCHSISCHE SCHWEIZ,
Gregor Harbusch
Werk,bau+wohnen, 10-2021
Wenn schon, denn schon
Annina Meier
CASABELLA, 05/2021
Ricercatezza /Refinement, Massimo Curzi
DBZ, 01/2021
Eine Momentaufnahme,
Lena Unger und Jan Meier
DBZ, 11/2020
Weit Weg von Purismus und Minimalismus, Haus Vogt,
Mariella Schlüter
Werk,bau+wohnen, 9/10-2020
Junge Architektur Schweiz, Haus Scholl
AIT, 7,8/2020
Haus Vogt in Leipzig
Theresa Hütte
espazium, 08/2020
Interview für die Debüt Reihe junger deutscher Architekturbüros
AIT, 6/2020
Interview für die Reihe Vorstellungsgespräch
Auszeichnungen
Bauwelt Preis 2023: Das erste Haus
Haus Scholl
Anerkennung Wüstenrotpreis, das zukunftsfähige Einfamilienhaus
Haus Scholl
Shortlist für die NIKE Fügung, 2022
Haus Erler
Sonderpreis Pro Holz Solothurn 2021, Auszeichnung
Haus Scholl
Ausgezeichnete Bauten in Thüringen 2021, Preisträgerinnen
Haus Erler
Landbaukulturpreis 20/21- 1.Preis, Schweiz
Haus Scholl
Shortlist des DAM Preises 2022
Haus Erler
Auszeichnung – Nomination für den ARC Award 20/21
Haus Scholl
Ausgezeichnet max40, BDA Architekturpreis 2021
Haus Erler
Nominiert für den DAM Preis 2021
Haus Scholl
Lena Unger
seit 2023
Professorin Raum und Entwurf, Akademie der Bildenden Künste München
2022-2023
Gastprofessur, BTU Cottbus
2021-2022
Vertretungsprofessorin Stadt und Architektur, TU Kaiserslautern
2016–2018
Assistentin Professur Elli Mosayebi, TU-Darmstadt
seit 2016
Meier Unger, Leipzig
2013–2016
Mitarbeit bei Conen Sigl Architekten, Zürich
2012
Master Abschluss ETH Zürich
Jan Meier
seit 2023
Professor Raum und Entwurf, Akademie der Bildenden Künste München
2022-2023
Gastprofessur, BTU Cottbus
2018
Vertretung an der Professur Elli Mosayebi, TU Darmstadt
seit 2016
Meier Unger, Leipzig
2013–2017
Assistent Professur Andrea Deplazes, ETH Zürich
2009–2016
Zusammenarbeit mit Daniel Hoffmann, Zürich
2007–2014
Mitarbeit bei Beath & Deplazes Architekten, Chur/Zürich
2007
Diplom Abschluss Bauhaus-Universität Weimar
aussagekräftige Bewerbung bitte an application@meierunger.com senden
Mitarbeiterinnen
Sofía Ribas
Judith Hoerder
ehemalige Mitarbeiter*innen
Adina Königstein
Paula Scheibke
Marie Carraux
Marco Drago
Hannah Aßmann-Staudt
Ole Tübbecke
Francisco Enriquez Falconi
Lukas Feile
Laura Stock
Johannes Walterbusch
Marcel Müller
Alexander Müller
Imprint
Grafik
Sebastian A. Schmitt, Bureau Est (Leipzig/Paris)
Programmierung
Stephan Schinkel
Meier Unger Architekten PartG mbB
Amtsgericht Leipzig
PR 255
Steuernummer 231/188/03604 beim Finanzamt II, Leipzig
Die Partner:Innen sind eingetragene Architekt:Innen in der Sächsischen Architektenkammer.
Lena Unger MSc Architektin ETH, Nr. 5843, Jan Meier-Unger Dipl. Ing., Nr. 5859. Hieraus ergibt sich die Berechtigung zum Führen der Berufsbezeichnung.
Die beruflichen Bestimmungen, insbesondere das Architektengesetz Sachsen, sowie die jeweilige Berufsordnung, sind einsehbar auf der Homepage der Architektenkammer Sachsen unter: Architektenkammer Sachsen
Angaben zur Berufshaftpflichtversicherung
R+V Versicherung
Mittlerer Pfad 24
70499 Stuttgart
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